... oder genauer genommen, in eine Region wo nicht einmal mehr der Fuchs dem Hase gute Nacht sagt, wenn man annimmt, dass es Fuchs und Hase hier überhaupt gibt.
Eines meiner Fächer trägt den Namen Community Planning. Ich würde sagen, es geht ein bisschen Richtung Ortsplanung aber mit stärkerem sozialen Bezug. Im Rahmen dieses Faches ging es 4 Stunden mit dem Bus in Richtung Landesinnere in die Western Downs Region, welche zwar offiziell noch kein Outback ist, aber von der Charakteristik her sicher nicht weiter entfernt ist. Die Western Downs haben ungefähr halb so groß wie Österreich und beherbergt ca. 30.000 Einwohner, um hier den nächsten Menschen zu treffen muss man entsprechend weit fahren.
Bevor wir nun aber losfahren konnten, musste bzw. sollte sich jeder Teilnehmer nochmal den Risk Management Plan für die Exkursion durchlesen. Dazu muss vorab gesagt werden, dass das Risiko auf dieser Exkursion Schaden zu nehmen extrem gering war (zumindest ist das meine Meinung). Der Risk Assessment Manager der Uni sieht das freilich anders, aber seht selbst, ich habe einen Auszug in den Blog kopiert:
Und das war nur ein sehr kleiner Auszug, aus einem insgesamt 4-seitigen Dokument!! Aber im Grunde passt das leider ganz gut zu Australien. Die Leute hier sind zwar unglaublich locker drauf, aber im Endeffekt ist das Leben in Australien noch schlimmer durch Regeln vordiktiert als in Deutschland...
Vom Thema abgekommen... zurück zur Exkursion.
Die Western Downs werden in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit einen großen Strukturwandel durchmachen, von nahezu reiner Agrarwirtschaft hin zu Kohle- und Gasabbau sowie Solarenergie.
Bild zeigt die Kogan Creek Power Station
Die Landwirte fürchten aus mehreren Gründen um ihre Ackerfläche, können aber am Ende wenig dagegen machen. Das Land, welches sie bewirtschaften gehört ihnen zwar, aber alles was DARUNTER ist (Kohle und Gas) gehört dem Staat. Energiekonzerne haben daher die Möglichkeit, sich das Recht, Untersuchungen auf privatem Grundstück durchzuführen, vom Staat zu kaufen. Das heißt noch nicht, dass gleich gefördert werden kann, aber die aufkeimenden Konflikte kann sich wahrscheinlich jeder ausmalen.
Weitere Folgen des Strukturwandels werden eine veränderte regionale Wirtschaft und ein extremes Bevölkerungswachstum sein. Dadurch wiederum enstehen wieder zahlreiche neue Probleme wie bspw., wo sollen die Menschen wohnen? wie erreichen die Menschen Einrichtungen in der Stadt? Können sich alle Menschen dort eine Unterkunft leisten, wenn die Preise durch die Decke schießen? und wie wird es um das soziale Gefüge bestellt sein, wenn sich die Bevölkerung innerhalb von 10 Jahren verdoppelt? und und und...
An dieser Stelle kommen die schlauen Studenten der QUT Brisbane mit ihrem Dozenten Phil "The Power" Heywood ins Spiel.
Wir haben nun die Aufgabe mit diesen Problemen umzugehen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Meine Gruppe befasst sich bspw. mit dem Thema "Bezahlbares Wohnen", eine andere Gruppe versucht eine verlässliche Bevölkerungsprognose zu erstellen usw.
Neben dem Abstecken unserer Aufgabenstellung haben wir uns natürlich angeschaut, wie die Leute in der Region mit dem Problem umgehen, was unter anderem durch eine Ausstellung sehr gut vermittelt wurde:
Neben den ernsten und fachlichen Sachen, gab es auch vielerlei interessante und lustige Dinge zu sehen, wie zum Beispiel der Umgang mit Fußgängern:
Heißt soviel wie "Autos haben Vorfahrt" an einem FUSSgängerüberweg... hier in Australien herrscht generell eine andere Einstellung zu Fußgängern. Ganz oben steht das Auto (vollkommen unantastbar), dann kommt der Bus, dann das Fahrrad und gaaaanz unten in der Nahrungskette ist der Fußgänger ... also man wird hier als Fußgänger im Straßenverkehr regelrecht gemobbt. Welchen Stellenwert das Auto hat, zeigt auch das folgende Bild ganz gut (1000 Einwohner Nest mit Straßen wie Landebahnen... herrlich):
Als Abschluss haben wir uns noch ein kleines historisches Dorf angeschaut, welches grob die 30/40er Jahre in Australien auf dem Land darstellt.
Ich vermute das Auto passt nicht ganz in die Zeit, schön anzuschauen war es trotzdem
Sehr interessant war dagegen das Krankenhaus und seine Instrumente:
Da hätten wir einmal die berühmte Eisenlunge
Oder der Operationssaal (gruselig)
mit seinen Instrumenten
Irgendwie (ich weiß nicht wieso) bin ich froh im 21. Jahrhundert zu leben :))
Danach ging es in die Schule
und ins Militärmuseum, welches sich natürlich vorwiegend um den 2. Weltkrieg gedreht hat
Danach war die Exkursion im Grunde vorbei und es ging ins wohlverdiente Restwochenende (Sonntag) ... Surfen in Coollangatta :))... So lässt es sich leben!!
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